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Ein Schlaganfall bezeichnet eine plötzlich auftretende Störung der Blutzufuhr zum Gehirn, die verschiedene Ursachen haben kann. Diese Störung führt zu einem Mangel an Sauerstoff und Glukose, welche für die Funktion und den Stoffwechsel der Nervenzellen im Gehirn essenziell sind. Ohne ausreichende Blutzufuhr beginnen Nervenzellen schnell abzusterben, was zu unterschiedlichen neurologischen Ausfällen führt.
Das Gehirn benötigt etwa 15 bis 20 Prozent des vom Herzen gepumpten Blutes. Eine Unterbrechung der Blutversorgung kann daher bereits nach wenigen Minuten zu ernsthaften Schäden führen. Schlaganfälle können in zwei Hauptkategorien unterteilt werden: Ischämien und Hämorrhagien.
Ischämie: Mangeldurchblutung
Ein ischämischer Schlaganfall, auch Hirninfarkt genannt, tritt auf, wenn die Blutzufuhr in einem bestimmten Bereich des Gehirns blockiert ist. Dies führt zu einem Mangel an Sauerstoff und Glukose, was die Nervenzellen beeinträchtigt und sie schließlich absterben lässt. Es gibt mehrere Ursachen für einen ischämischen Schlaganfall:
- Arteriosklerose: Ablagerungen in den großen Arterien, die das Blut vom Herzen zum Gehirn transportieren.
- Mikroangiopathie: Veränderungen in den kleinen Blutgefäßen des Gehirns.
- Embolie: Blutgerinnsel, die sich an anderer Stelle im Körper bilden und dann ins Gehirn wandern, wo sie kleinere Arterien blockieren.
In einigen Fällen kann die Ursache eines Hirninfarkts nicht bestimmt werden, was etwa bei 20 Prozent der Fälle der Fall ist.
Hämorrhagie: Hirnblutung
Ein hämorrhagischer Schlaganfall wird durch eine Blutung im Gehirn verursacht. Dies kann entweder direkt in das Hirngewebe (intrazerebrale Blutung) oder in die Räume um das Gehirn herum (intrakranielle Blutung) geschehen. Ursachen für Hirnblutungen sind unter anderem:
- Hoher Blutdruck: Führt zu Schwächungen der Blutgefäße, die schließlich platzen können.
- Aneurysmen: Angeborene oder erworbene Gefäßaussackungen, die platzen können.
- Gefäßmissbildungen: Strukturelle Anomalien der Blutgefäße.
Intrakranielle Blutungen treten häufig in Folge äußerer Gewalteinwirkung auf und sind somit nicht als Schlaganfall im engeren Sinne zu verstehen.
Symptome eines Schlaganfalls
Die Symptome eines Schlaganfalls hängen stark davon ab, welche Region des Gehirns betroffen ist. Die häufigsten und eindeutigsten Symptome sind:
- Plötzliche Lähmungserscheinungen: Häufig in einem Arm oder Bein.
- Taubheitsgefühle: Besonders einseitig im Gesicht, Arm oder Bein.
- Herabhängender Mundwinkel: Ein deutliches Anzeichen für eine Gesichtslähmung.
- Sprach- und Sprechstörungen: Schwierigkeiten, Wörter zu finden oder verständlich zu sprechen.
- Sehstörungen: Plötzlicher Verlust der Sehfähigkeit oder Doppeltsehen.
- Schwindel und Gleichgewichtsstörungen: Schwierigkeiten beim Gehen oder Stehen.
- Starke Kopfschmerzen: Besonders bei Subarachnoidalblutungen, begleitet von Übelkeit und Erbrechen.
Wichtig ist zu beachten, dass Schlaganfälle in der Regel schmerzlos sind. Aus diesem Grund können Betroffene die Symptome oft nicht selbst erkennen. Hier sind Angehörige und umgebende Personen besonders gefragt, aufmerksam zu sein und bei Verdacht sofort zu handeln.
Warnzeichen und Vorboten
In vielen Fällen treten Schlaganfälle ohne Vorwarnung auf. Es gibt jedoch auch Vorboten, die ernst genommen werden sollten:
- Transitorische ischämische Attacken (TIA): Kurzzeitige, vorübergehende Durchblutungsstörungen im Gehirn, die als Mini-Schlaganfälle betrachtet werden und ein hohes Risiko für einen vollwertigen Schlaganfall anzeigen.
- Amaurosis fugax: Vorübergehende Erblindung eines Auges durch Durchblutungsstörungen der Netzhaut.
- Plötzlich auftretende Kopfschmerzen: Insbesondere bei Subarachnoidalblutungen.
Daten und Fakten Jährlich erleiden etwa 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Rund 1,6 Millionen Menschen leben mit den Folgen eines Schlaganfalls. Die Sterblichkeitsrate in den ersten 30 Tagen nach einem Schlaganfall liegt bei 6,8 Prozent. Etwa 40 Prozent der Überlebenden sind dauerhaft auf Pflege und Unterstützung angewiesen. 25 Prozent der Betroffenen sind jünger als 65 Jahre.
Prävention und Risikofaktoren
Es gibt mehrere beeinflussbare Risikofaktoren, die das Schlaganfallrisiko erheblich erhöhen:
- Bluthochdruck: Der wichtigste Risikofaktor, der unbedingt kontrolliert werden sollte.
- Rauchen: Verdoppelt das Risiko für einen Schlaganfall.
- Bewegungsmangel: Erhöht das Risiko um das Dreifache.
- Ungesunde Ernährung: Begünstigt die Entstehung von Arteriosklerose.
- Diabetes mellitus: Führt zu Schädigungen der Blutgefäße.
- Alkoholkonsum und Stress: Weitere Risikofaktoren, die vermieden werden sollten.
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Durch Änderungen des Lebensstils und medikamentöse Therapien können viele dieser Risikofaktoren reduziert werden. Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und das Aufgeben des Rauchens sind zentrale Maßnahmen zur Prävention.
Behandlung eines Schlaganfalls
Die Behandlung eines Schlaganfalls zielt darauf ab, die Blutversorgung des Gehirns so schnell wie möglich wiederherzustellen, um weitere Schäden zu vermeiden. Die wichtigsten Methoden sind:
- Thrombolyse: Medikamentöse Auflösung des Blutgerinnsels, das die Arterie blockiert.
- Thrombektomie: Mechanische Entfernung des Gerinnsels mittels Katheter.
Diese Verfahren sind jedoch nur innerhalb eines begrenzten Zeitfensters nach Auftreten des Schlaganfalls wirksam. Daher gilt: “Jede Minute zählt”.
Bei hämorrhagischen Schlaganfällen steht die Blutdrucksenkung im Vordergrund, um weitere Blutungen zu verhindern. Operative Eingriffe sind in einigen Fällen ebenfalls möglich.
Eine spezielle Versorgung in einer Stroke Unit (Schlaganfallstation) ist entscheidend für die Prognose. Hier wird eine umfassende Betreuung gewährleistet, die schnelle Diagnostik und Therapie, Verhinderung von Komplikationen sowie den Beginn der Rehabilitation umfasst.
Rehabilitation und langfristige Betreuung
Die Rehabilitation nach einem Schlaganfall beginnt idealerweise bereits im Krankenhaus und wird in speziellen Rehabilitationskliniken fortgesetzt. Sie umfasst verschiedene Therapien, um die Funktionalität und Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern:
- Physiotherapie: Zur Wiederherstellung von Bewegungsfähigkeiten.
- Ergotherapie: Zur Verbesserung der Feinmotorik und Alltagsfähigkeiten.
- Logopädie: Zur Behandlung von Sprach- und Schluckstörungen.
- Neuropsychologie: Zur Behandlung von kognitiven und emotionalen Störungen.
Langfristig ist es wichtig, sekundäre Schlaganfälle zu verhindern. Dies beinhaltet die Kontrolle und Behandlung der individuellen Risikofaktoren sowie die regelmäßige Einnahme von Medikamenten zur Blutverdünnung und Blutdrucksenkung.
Fazit:
Ein Schlaganfall ist eine medizinische Notfallsituation, die schnelles Handeln erfordert. Das rechtzeitige Erkennen und Behandeln kann Leben retten und die Langzeitfolgen erheblich reduzieren. Angehörige spielen eine wichtige Rolle bei der Erkennung von Symptomen und der schnellen Reaktion. Durch Prävention, insbesondere die Kontrolle von Risikofaktoren, kann das Schlaganfallrisiko deutlich gesenkt werden. Rehabilitation und langfristige Betreuung sind essenziell für die Wiederherstellung und Erhaltung der Lebensqualität der Betroffenen. Mit der richtigen Unterstützung und einer umfassenden Behandlung können viele Schlaganfallpatienten ein selbstbestimmtes Leben führen.