Ein Mann mit Behinderung der enna nutzt

Digitale Teilhabe für Menschen mit Behinderung: Wie enna Familien entlastet und Selbstbestimmung fördert

Warum digitale Teilhabe für Menschen mit Behinderung so wichtig ist

In Deutschland leben über 8 Millionen Menschen mit amtlich anerkannter Schwerbehinderung – das ist fast jede*r Zehnte. Doch während die Digitalisierung in vielen Lebensbereichen fortschreitet, bleibt ein Teil dieser Menschen von digitaler Teilhabe ausgeschlossen.

Smartphones, Tablets und Co. sind oft nicht barrierefrei nutzbar. Gerade Menschen mit kognitiven oder mehrfachen Beeinträchtigungen haben Schwierigkeiten mit klassischen Geräten – und damit keinen Zugang zu digitaler Kommunikation, Unterhaltung oder Informationen.

Die Lösung: enna – das einfache Fenster zur digitalen Welt

Mit enna bieten wir ein speziell entwickeltes System, das ohne Touchscreen oder Menüs auskommt. Stattdessen werden digitale Funktionen durch haptische Karten (enna Cards) aufgerufen – kinderleicht, sicher und selbstständig bedienbar.

✅ Vorteile auf einen Blick:

  • Intuitive Bedienung ohne technisches Vorwissen
  • Niedrigschwelliger Zugang zu Videotelefonie, YouTube, Fotos & mehr
  • Förderung von Selbstbestimmung und Alltagsstruktur
  • Enorme Entlastung für Eltern, Angehörige und Betreuungspersonen

enna wird mit statt für Menschen mit Behinderung entwickelt

Digitale Lösungen müssen inklusiv gedacht – und vor allem inklusiv umgesetzt werden. Deshalb entwickeln wir enna nicht allein am Schreibtisch, sondern gemeinsam mit den Menschen, für die es gedacht ist.

Zusammenarbeit mit:

  • Prof. Dr. Ayse Cicek (Hochschule München) und der Förderstätte miGes gGmbH
    Durchführung erster Usability-Tests direkt mit Menschen mit Behinderung in realen Alltagssituationen.
  • Vitos gGmbH
    Mehrmonatige Testphasen in Wohnstätten, Tagesstätten und psychiatrischen Diensten – mit strukturiertem Feedback von Klient*innen und Betreuungsteams.
  • Caritas Oberbayern
    Einsatz im Alltag von Menschen mit schwerer Mehrfachbehinderung – mit Fokus auf barrierefreie Inhalte und individuelle Anpassungen.
  • Lebenshilfe Bayern
    Seit 2022 kontinuierlicher Einsatz in Förderstätten und im ambulanten Bereich. Hier begleiten wir die Anwendung eng und entwickeln gemeinsam neue Inhalte.

Vorgehen: partizipativ, praxisnah, iterativ

In allen Einrichtungen arbeiten wir nach einem einheitlichen, erprobten Modell:

  • Testphasen über mehrere Wochen, eingebettet in den regulären Alltag
  • Interviews und strukturierte Feedbackgespräche mit Nutzerinnen, Betreuerinnen und Angehörigen
  • Beobachtung der Nutzung und Analyse der Herausforderungen im Umgang mit Technik
  • Laufende Weiterentwicklung von Funktionen, Karteninhalten und Bedienkonzept

Das Ziel: enna passt sich den individuellen Bedürfnissen an – nicht umgekehrt. Die Ergebnisse zeigen, dass unser Ansatz funktioniert: mehr Selbstbestimmung, alltagsnahe Strukturhilfen und eine spürbare Entlastung für Angehörige und Fachkräfte.

Eine enna Testsession im Gruppenkontext | Quelle: enna

Weitere Pilotprojekte wurden z.B. mit dem PIKSL Labor in Friedrichshafen – hier arbeiten sogenannte PIKSL Expert*innen mit und ohne Behinderung daran, digitale Medien barrierefrei zugänglich zu machen – und dem Projekt “DigiTeilhabe” des AWO Bundesverbands durchgeführt.

“Ich finde es wunderbar, dass Sie Ihr Produkt von Menschen mit Behinderung testen lassen. Sie schaffen damit Partizipation an der Entwicklung von Produkten für Menschen mit Behinderung von Menschen mit Behinderung. Das passiert viel zu selten.”

Matthias Schug, Projektleiter “DigiTeilhabe” – AWO Bundesverband

Beispiel aus der Praxis: Struktur durch digitale Assistenz

Ein Beispiel aus einer Einrichtung der Stiftung Liebenau zeigt eindrucksvoll, wie digitale Schritt-für-Schritt-Anleitungen – etwa zum Kochen oder zur Tagesstruktur – mit enna Cards selbstständige Aktivitäten ermöglichen. Bewohner*innen konnten mit enna zum ersten Mal komplexe Abläufe selbstständig bewältigen, z. B. Rezepte nachkochen oder Tagespläne eigenständig abrufen – ganz ohne Frust oder Technikstress.

“Unsere Mitarbeitenden waren wirklich begeistert! Endlich ein digitales Tool, das funktioniert, ohne zu überfordern. Gerade im stressigen Alltag ist es eine riesige Hilfe, wenn Klient*innen durch enna mehr Eigenständigkeit entwickeln – und wir gleichzeitig entlastet werden.”

Mitarbeiterin Betreuungsteam Stiftung Liebenau

Besonders hervorgehoben wurde die Nutzerfreundlichkeit und Alltagstauglichkeit: Mitarbeitende berichteten, dass enna mehr Ruhe in die Betreuungssituation bringt, weil viele Aufgaben nun selbst initiiert werden können – etwa das Starten einer Kochanleitung oder das Öffnen eines digitalen Wochenplans per Karte.

Der enna Videocall mit Co-Founder Tim wird in einer Tagesstätte getestet. | Quelle: enna

❤️ Familienbeispiel: Tiemo und Naomi

Tiemo (25) lebt mit Trisomie 21 und kann kein Smartphone bedienen. Dank enna ruft er per Videotelefonie regelmäßig seine Schwester Naomi an – ganz ohne Sprache, allein über das visuelle Bild.

“Mein Bruder ist echt richtig begeistert von enna. Das ist richtig schön zu sehen. Der ist irgendwie auch schon voll drin und versteht enna trotz seiner starken Einschränkung. Er sucht sich immer unterschiedliche Karten aus, die er dann aufs Dock legt. Ganz besonders gefällt ihm die Fotokarte mit Bildern von seiner Kindheit und Jugend. Mega cool!”

 Naomi Miller, Schwester & Mitgründerin von Blick|Punkt|Geschwister

Mit individuell ausgewählten enna Cards, z. B. YouTube-Videos mit Action-Inhalten oder ein digitales Fotoalbum, kann sich Tiemo selbstständig Inhalte aussuchen – unterstützt von seiner Familie.

Durch die Auswahl an unterschiedlichen Karten kann Tiemo selbst bestimmen, welchen Inhalt er oder sie konsumieren möchte | Quelle: enna

Ein Kartenhalter ermöglicht es Tiemo, die enna Cards besser greifen zu können. Dieser wird in den Neuland-Werkstätten der Zieglerschen in Wilhelmsdorf von Menschen mit Behinderung hergestellt.

Wie es weitergeht

Inzwischen sind wir deutlich weiter als in den ersten Testphasen. Mit enna multi haben wir ein eigenständiges Angebot speziell für Einrichtungen der Behindertenhilfe und Pflege entwickelt – basierend auf dem intensiven Feedback aus unseren Pilotprojekten.

enna multi ist die erste skalierbare Lösung für Gruppenangebote, bei der mehrere Nutzer*innen gemeinsam oder abwechselnd ein enna System nutzen können – ideal für Förderstätten, Wohngruppen oder Tagesstrukturen. Das Angebot enthält unter anderem:

  • ein vorkonfiguriertes enna System inklusive Tablet und Dock
  • monatlich neue themenspezifische enna Cards
  • eine begleitende App für Fachkräfte zur einfachen Verwaltung
  • regelmäßige Schulungen und persönlichen Support
enna multi im Einsatz in einer Tagesstätte | Quelle: enna

Durch diese Weiterentwicklung können wir heute sagen: enna ist bereit für den breiten Einsatz – nicht nur in privaten Haushalten, sondern auch in der Eingliederungshilfe, in Werkstätten, Tagesförderstätten und Wohnheimen.

Wir arbeiten kontinuierlich daran, neue Inhalte zu entwickeln, bestehende Funktionen zu verbessern und das System weiter an die Bedürfnisse unserer Zielgruppen anzupassen.

Sie möchten enna multi in Ihrer Einrichtung testen oder einsetzen?
Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Wir beraten Sie individuell und begleiten Sie bei der Einführung.

👉 Mehr erfahren unter www.enna.care/multi